Klimaschutzteilkonzepte

Mobilität und Liegenschaften (2015 bis 2016)

Die Stadt Brühl erkannte durch ihre Teilnahme am European Energy Award®, die umfangreiche IST-Analyse sowie die Erstellung des energiepolitischen Arbeitsprogrammes, dass insbesondere innerhalb der EEA-Maßnahmenbereiche "Kommunale Gebäude und Anlagen" sowie "Mobilität" Handlungsbedarf mit einem hohen Umsetzungspotenzial besteht.

Klimaschutzteilkonzept Mobilität

Daraufhin wurde die Erstellung des Klimaschutzteilkonzeptes "Mobilität" beauftragt, welches im Jahr 2016 abgeschlossen und durch die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), vertreten durch den Projektträger Jülich, gefördert wurde. Zur Umsetzung des Konzeptes wurde Anfang 2019 ein Klimaschutzmanager im Fachbereich ÖPNV, Verkehr und Mobilität der Stadt Brühl eingestellt.

Klimaschutzteilkonzept Liegenschaften

Mit dem Schwerpunkt eines Klimaschutzteilkonzeptes "Liegenschaften" wurde im selben Jahr der Fokus auf die städtischen Gebäude gelenkt. Zielsetzung des Konzeptes war die Schaffung einer kurz- bis mittelfristige Finanzplanung zur Umsetzung von Energieoptimierungs- und Energieeffizienzmaßnahmen sowie von Maßnahmen zur Nutzung regenerativer Energien. Zur Umsetzung des ebenfalls geförderten Konzeptes wurden im September 2019 ein Klimaschutzmanager beim damaligen StadtServiceBetrieb Brühl AöR im Gebäudemanagement eingestellt. 


Integriertes Klimaschutzkonzept (2020 bis 2023)

Hintergrund und Motivation

Das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Brühl wurde im Zeitraum von Ende 2020 bis März 2023 unter Beteiligung der Brühler Bevölkerung entwickelt. 

Titelbild Integriertes Klimaschutzkonzept
Titelbild Integriertes Klimaschutzkonzept

Hiermit wurde erstmals eine ganzheitliche Strategie für die Stadt entwickelt, in welcher ein Fahrplan inklusive Controlling zur Förderung des Klimaschutzes und der Klimaanpassung auf dem Brühler Stadtgebiet formuliert wurde.

Das Konzept stellt dabei sowohl eine Grundlage für Entscheidungen als auch eine Planungshilfe für zukünftige Aktivitäten zum Schutz des Klimas dar. Gleichzeitig sollen hiermit die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt motiviert werden, selbst tätig zu werden und weitere Akteurinnen und Akteure zum Mitmachen zu animieren. 

Mit Beschluss des Rates im Mai 2023 werden die im Konzept enthaltenen Maßnahmen nun sukzessive von der Stadtverwaltung umgesetzt.


Entstehungsprozess

Die Stadt Brühl nimmt die Themenfelder Klimaschutz und Klimaanpassung als Querschnittsaufgabe wahr, die vielfältige Handlungsfelder betrifft. Daher wurde bei der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes handlungsübergreifend gearbeitet und verschiedene Akteurinnen und Akteuere (Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung und Politik, Gruppierungen und Vereine sowie Unternehmen) in den Entstehungsprozess in Form von Workshops, Informationsveranstaltungen und Online-Befragungen eingebunden. Über das aufklappbare Untermenü können Sie weitere Informationen zum Beteiligungsprozess abrufen.

Beteiligungsprozess

Ablauf Akteursbeteiligung
Ablauf Akteursbeteiligung

Kick-Off – Digitale Auftaktveranstaltung (30. August 2021)

Im Rahmen einer ersten digitalen Auftaktveranstaltung wurde der Brühler Bürgerschaft mittels Power-Point-Präsentation das geplante Vorgehen sowie erste Inhalte zum integrierten Klimaschutzkonzept präsentiert. Ebenso wurde die Vorgehensweise und die Struktur der geplanten Online-Umfrage zum Thema Klimaschutz erläutert.

Online-Befragung (August bis September 2021)

Insgesamt haben sich an der Online-Befragung "Klimaschutz in Brühl" 179 Bürgerinnen und Bürger sowie 296 Jugendliche und junge Erwachsene beteiligt. Dabei standen die folgenden Themenbereichen im Mittelpunkt:

  • Unterstützungsmöglichkeiten zu Klimaschutzengagement durch die Stadt
  • nachhaltige Mobilität
  • Energieeffizienz
  • Nachhaltiger Konsum
  • Klimafolgen

Nachfolgend können Sie die Ergebnisse der Befragung über die Verlinkung abrufen:

Workshops (Oktober bis November 2021 und August 2022)

Um die Klimaschutzthematik als Querschnittsaufgabe in der Verwaltung zu verankern, wurden im Rahmen des Beteiligungsprozesses verwaltungsinterne Workshops durchgeführt. Neben der Information und Vernetzung der einzelnen Fachbereiche untereinander stand die Identifizierung und Ableitung von Aufgabengebieten und von Inhalten für das Klimaschutzkonzept im Vordergrund. 

Netzwerktreffen (November 2021)

Workshop Klimaschutznetzwerk

Zur Bildung eines "Klimaschutznetzwerkes" wurde am 4. November 2021  in der Galerie am Schloss ein Workshop unter Beteiligung der Abteilungen Wirtschaftsförderung sowie Bauen und Umwelt veranstaltet. Hierbei kamen Vertreterinnen und Vertreter der im Klima- und Umweltschutz aktiven Vereine und Organisationen zusammen. Zielsetzung der Veranstaltung war ein gegenseitiges Kennenlernen und die Identifikation von möglichen thematischen Schnittmengen für eine gemeinsame Zusammenarbeit.


Im Jahr 2022 wurden die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Brühl aufgerufen, Bereiche im Stadtgebiet zu kennzeichnen, in denen sich klimabedingte Umweltauswirkungen wie Hitze, Starkregen, Sturmschäden und Trockenheit beobachten lassen. Die Ergebnisse dieser Befragung sind in der nachfolgenden Klimafolgenkarte dargestellt.

Klimafolgenkarte

Zusätzlich lässt sich die Karte auch in einem neuen Fenster abrufen.

Inhalte

Das integrierte Klimaschutzkonzept umfasst 121 Seiten und beeinhaltet neben einleitenden Worten zur rechtlichen Verankerung und allgemeinen Rahmenbedingungen des kommunalen Klimaschutzes auch die spezifischen Rahmenbedingungen der Stadt Brühl.

Daran schließen sich die nachfolgend aufgeführten Hauptkapitel an, welche in einen Maßnahmenkatalog mit Klimaschutzfahrplan münden. Dies stellt das Herzstück des Klimaschutzkonzeptes dar und gibt die Leitplanken für das zukünftige Handeln der Stadtverwaltung auf Ebene des Klimaschutzes und der Klimaanpassung vor. 

Energie- und Treibhausgasbilanz

Die Energie- und Treibhausgasbilanz der Stadt Brühl bildet sowohl die Ausgangsbasis (Status Quo) für die Ableitung von Potenzialen und Szenarien zur Energieeinsparung und Energieeffizienz als auch für die Aufstellung von kommunalen Klimaschutzmaßnahmen, welche zur Reduzierung und Vermeidung von Treibhausgasemissionen beitragen. 

Zur Bilanzierung wurde die internetbasierte Plattform „Klimaschutzplaner“ unter Anwendung des vom Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) entwickelten "BISKO Standards" herangezogen. 

Als Zeitraum für die aufgestellte Bilanz wurden die Jahre 2016 bis 2019 betrachtet. Das Jahr 2019 markiert dabei den zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten verfügbaren Datensatz. Wie in dem unten stehenden Säulendiagramm dargestellt, teilen sich Endenergieverbrauch (1.092.516 MWh) und THG-Emissionen (331.864 Tonnen CO2-Äquivalente) auf die fünf großen Sektoren Kommunale Einrichtungen, Verkehr, Gewerbe-Handel-Dienstleistungen (GHD), Industrie und Haushalte auf. 


Die vollständige Energie- und Treibhausgasbilanz können Sie ab der Seite 20 des integrierten Klimaschutzkonzeptes entnehmen.

Potenzialanalyse

Einsparotenziale

Im Rahmen der durchgeführten Potenzialanalyse wurden die Einsparpotenziale der Stadt Brühl in den Bereichen private Haushalte, Wirtschaft und Verkehr beleuchtet. Zur Abbildung von Veränderungsprozessen in Richtung Klimaschutzbemühungen wurden zudem erste Szenarien aufgestellt und diese untereinander verglichen. 

Endenergiebedarf der Wohngebäude


Erneuerbare Energien

Ergänzt wurde die Potenzialanalyse durch die Betrachtung von Potenzialen im Ausbau von erneuerbaren Energien, da diese eine wichtige Rolle in der zukünftigen Energieversorgung der Stadt
Brühl einnehmen. Hierzu wurden Verwaltungsmitarbeitende des entsprechenden Fachbereichs befragt sowie Potenzialstudien auf Landesebene herangezogen. Neben Wind- und Sonnenenergie wurden auf dem Stadtgebiet die Potenziale für Biomasse, Geothermie und Industrielle Abwärme in der Analyse betrachtet und identifiziert.

Geothermiepotenzial in Brühl bei 40m Sondentiefe
Ausschnitt: Geothermische Ergiebigkeit in 40 Meter Sondentiefe


Ab Seite 37 des integrierten Klimaschutzkonzeptes können Sie den gesamten Inhalt der Potenzialanalyse einsehen.

Szenarien zur Energieeinsparung sowie End-Szenarien: Endenergiebedarf und THG-Emissionen

Szenarien zur Energieeinsparung

Mithilfe der aufgestellten Energie- und THG-Bilanz sowie der vorgenommenen Potenzialanalyse wurden Szenarien zur Energieeinsparung entwickelt, welche mögliche Entwicklungspfade von 2019 bis zum Jahr 2045 abbilden.

Dabei wurden jeweils zwei verschiedene Szenarientypen betrachtet: ein Trendszenario mit keinen bzw. geringen Klimaschutzmaßnahmen sowie ein Klimaschutzszenario mit umfassenden Maßnahmen für den Klimaschutz.


End-Szenarien: Endenergiebedarf und THG-Emissionen

Die zuvor aufgestellten Trend- und Klimaschutzszenarien wurden in  "End-Szenarien" zusammengefasst dargestellt. Dabei wurden die zukünftigen Entwicklungen des Endenergiebedarfs sowie der THG-Emissionen bis zum Jahr 2045 differenziert betrachtet.

Die nachfolgende Bildergalerie zeigt die potenziellen Entwicklungspfade des Endenergiebedarfs und der THG-Emissionen im Trend- und Klimaschutzszenario auf. Das Klimaschutzszenario geht dabei von einer Emissionsreduzierung bis zum Jahr 2045 um 85 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2019 aus.


Ab Seite 54 des integrierten Klimaschutzkonzeptes können Sie den gesamten Inhalt der beiden Szenarienkapitel einsehen.

Maßnahmen

Auf Grundlage der Ergebnisse der Potenziale und Szenarien sowie den Erkenntnissen der Akteursbeteiligung (Workshops, Online-Befragung etc.) wurden abschließend 25 Maßnahmen formuliert und diese den nachfolgenden fünf kommunalen Handlungsfeldern zugeordnet: 

  • Erneuerbare Energien und Energieplanung (EE)
  • Klimaanpassung (KFA)
  • Klimaschutz in der Verwaltung (KIV)
  • Kommunikation im Klimaschutz (KO)
  • Übergeordnete Maßnahmen (HÜ)

Entstanden ist dabei ein Maßnahmenkatalog in Kombination mit einem Klimaschutzfahrplan, welcher den ersten Umsetzungszeitraum von 2023 bis 2025 definiert. Ab Seite 67 des integrierten Klimaschutzkonzeptes können Sie alle Maßnahmen in Form von Steckbriefen einsehen.

Verfestigungsstrategie

Das Controlling umfasst die Ergebniskontrolle der durchgeführten Maßnahmen unter Berücksichtigung der festgestellten Potenziale und Klimaschutzziele der Stadt Brühl. Neben der Feststellung des Fortschritts in den Projekten und Maßnahmen ist eine stetige Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten innerhalb der Stadt sinnvoll. Dies bedeutet, dass realisierte Projekte mittels Indikatoren bewertet und analysiert werden, diese nach Bedarf erneut aufgelegt, verlängert oder um weitere Aspekte ergänzt werden.

Um den Erfolg und die kontinuierliche Effizienz von Klimaschutzmaßnahmen sicherzustellen und einen kontinuierlichen Kreislaufprozess zu etablieren, sind maßnahmenspezifische Prüfungen in einem Intervall von drei bis fünf Jahren vorgesehen. 

Ab Seite 107 des integrierten Klimaschutzkonzeptes können Sie den gesamten Inhalt der Verfestigungsstrategie einsehen.

Download

Beispiel Maßnahmensteckbrief

Laden Sie sich hier die Steckbriefe (Maßnahmen) gebündelt nach Handlungsfeldern herunter:


Ebenso steht Ihnen der Klimaschutzfahrplan sowie das gesamte integrierte Klimaschutzkonzept (Langfassung) zum Download bereit.

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