Integrationsarbeit
Die Stadt Brühl hat 46.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Zwölf Prozent davon besitzen einen ausländischen Pass. Viele von diesen Menschen wohnen schon lange in unserer Stadt, andere sind erst seit kurzer Zeit hier. Einige gründen Vereine und Unternehmen und tragen zur kulturellen und wirtschaftlichen Vielfalt in unserer Stadt bei.
Fotoausstellung "Gesichter der Vielfalt im REK"
Das Amt für Integration und Flüchtlingsangelegenheiten plant eine Fotoausstellung mit dem Motto "Gesichter der Vielfalt im Rhein-Erft-Kreis" zur Darstellung kultureller, nationaler, religiöser und sprachlicher Vielfalt im Rhein-Erft-Kreis. Wir möchten den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und den Mehrwert einer pluralistischen, multikulturellen Zivilgesellschaft demonstrieren.
Darüber hinaus soll die Fotoausstellung dazu dienen, die positiven Effekte der ehrenamtlichen Tätigkeit hinsichtlich der Integration zu veranschaulichen und diese sichtbar zu machen.
Wir bitten Sie hierbei um Ihre Unterstützung! Sie haben tolle Fotographien die eine multikulturelle, pluralistische Gesellschaft des Rhein-ErftKreises zeigen und möchten, dass Sie ein Teil der Fotoausstellung werden? Dann senden Sie uns maximal vier Fotographien zu, die zum o.g. genannten Thema passen und fügen
Sie die dazugehörigen Informationen hinzu:
- Wann wurde das Bild aufgenommen?
- Was stellt es dar?
- Warum repräsentiert es, Ihrer Meinung nach, die Vielfalt im Rhein-Erft-Kreis?
Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz:
"Gemeinsam im "Rhein-Erft-Kreis/Name Kommune" leben heißt für mich..."
Einsendefrist: 15. November 2024
Kontaktdaten
Kashaf Akhtar
Email: kashaf.akhtar@rhein-erft-kreis.de oder ki@rhein-erft-kreis.de
Telefonnummer: 02271 8310248
Verlängerung der Aufenthaltserlaubnisse für ukrainische Schutzberechtigte
Der Bundesrat hat der Aufenthaltserlaubnisse für vorübergehend Schutzberechtigte aus der Ukraine zugestimmt. Das bedeutet, dass Aufenthaltserlaubnisse gemäß § 24 Absatz 1 Aufenthaltsgesetz, die am 1. Februar 2024 gültig sind, einschließlich ihrer Auflagen und Nebenbestimmungen bis zum 4. März 2025 ohne Verlängerung im Einzelfall fortgelten. Eine persönliche Vorsprache zwecks Verlängerung bei der Ausländerbehörde ist daher nicht notwendig.
Mehr Infos dazu gibt es direkt beim Rhein-Erft-Kreis.
Pressemitteilungen des Integrationsrates der Stadt Brühl
Vor 29 Jahren, am 29. Mai 1993 starben Gürsün İnce (* 4. Oktober 1965), Hatice Genç (* 20. November 1974), Gülüstan Öztürk (* 14. April 1981), Hülya Genç (* 12. Februar 1984) und Saime Genç (* 12. August 1988), nachdem Rechtsextremisten das Haus der Familie Genç in Brand setzten.
Der Solinger Brandanschlag hat sich tief eingebrannt in unser kollektives Gedächtnis und besitzt nach wie vor eine große Bedeutung für unsere Gesellschaft. Denn zum einen war er der Höhepunkt unzähliger rassistisch motivierter Anschläge in dieser Zeit. Zum anderen kann an diesem schrecklichen Ereignis gezeigt werden, wie der Frieden in unserer Gesellschaft gefährdet wird, wenn Politikerinnen und Politiker mit unverantwortlichen Worten Hass schüren. Denn in der damaligen Debatte um eine Asylgesetzänderung wurden Menschen mit internationaler Familiengeschichte von prominenten Politikern und einflussreichen Medien zum Sündenbock gemacht. Dadurch entstand eine migrationsfeindliche Stimmung in der Gesellschaft, die in vielen Städten zur Gewalteruption gegen Menschen mit internationaler Familiengeschichte führte und zahlreiche Opfer forderte.
Angesichts der Relevanz dieses Themas für unsere Einwanderungsgesellschaft fordert der Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Brühl, Ömür Könec, den Brandanschlag von Solingen und die politisch-gesellschaftlichen Hintergründe der Ereignisse der 1990er Jahre in allen weiterführenden Schulen im Unterricht zu behandeln. Auch die rechtsterroristischen NSU-Morde und die rassistisch motivierten Anschläge wie z. B. in Hanau und in Halle an der Saale müssen in den Schulen behandelt werden: "Je früher wir die jungen Menschen dazu befähigen, Rassismus, Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in allen ihren Erscheinungsformen zu erkennen, umso erfolgreicher können sie diesen Phänomenen entgegenwirken."
Ömür Könec: "Der Historiker Wolfgang Benz sagt: 'Wer über die ermordeten Juden trauert, aber gegen Muslime hetzt, hat nichts gelernt'. Es muss uns allen klar sein, dass menschenverachtende Ideologien eine kontinuierliche Bedrohung für unsere Gesellschaft darstellen. Die gerade veröffentlichte Statistik für rechte Gewalttaten in Nordrhein-Westfalen sollte uns allen eine Warnung sein, dieses Gefahrenpotenzial zu unterschätzen." Im Jahr 2021 stieg die Zahl rechter Gewalttaten im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozentpunkte. Die rassistisch motivierten Straftaten machen dabei mit 62,4 Prozent den größten Anteil aus.1
Integrationsarbeit
Angebote
Die Stadt Brühl hat das Integrationszentrum KOMM-MIT eingerichtet, um Anfragen und Angebote zu bündeln und eine zentrale Stelle für Anfragen und Informationen in allen integrationsrelevanten Belangen zu schaffen.
Neben der Stabsstelle 03 (Integration), der Koordination für das Ehrenamt und Anliegen im Bereich der Quartiersarbeit befinden sich in den Räumlichkeiten in der Schildgesstraße 110, 50321 Brühl Unterrichtsräume und ein Café mit Küche.
Das KOMM-MIT ist neben einer Begegnungsstätte auch Treffpunkt für Brühlerinnen und Brühler im Quartier und dient Menschen mit Migrationshintergrund als Anlaufstelle für alle alltagsrelevanten Fragestellungen.
Ehrenamt
Das Ehrenamt für Neuzugewanderte wird seit 2020 sukzessive aufgebaut und ausgeweitet.
Ehrenamtssprechstunden finden regelmäßig im KOMM-MIT, Schildgesstraße 110, 50321 Brühl, statt:
Mittwoch 9:30 bis 11:00 Uhr
und nach Vereinbarung
In dieser Zeit stehen Ehrenamtliche zur Unterstützung in Alltagsfragen zur Verfügung (bspw. Terminvereinbarungen, Antragsunterstützung, etc.)
Das beinhaltet zunehmend auch die Organisation des Ehrenamtes auf lokaler Ebene in Kooperation mit weiteren Akteuren.
Ansprechperson für alle Fragen rund um das Ehrenamt ist die Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Brühl, Charlotte von Eynern.
Beratung durch den Jugendmigrationsdienst
Regelmäßig finden Sprechstunden von Mitarbeitenden des JMD statt, um Jugendliche mit Migrationshintergrund im Alter zwischen 15 und 27 Jahren zu beraten und zu fördern, um deren schulische und berufliche Bildung zu begleiten.
Beratung durch die Flüchtlingsberatung der AWO
Jeden Dienstag bietet die Flüchtlingsberatung der AWO eine offene Sprechstunde in der städt. Gemeinschaftsunterkunft, Willy-Brandt-Straße 5c, EG, 50321 Brühl.
Informations- und Bildungsangebote
- Sprachkurse für Neuzugewanderte (mit Kinderbetreuung)
- Nachhilfeangebote für Erwachsene
- Nachhilfeangebote für Kinder und Jugendliche
- Ferienprogramme für Kinder und Jugendliche zur Intensivierung der Deutschkenntnisse und deren Anwendung im Alltag
- Workshops für junge Erwachsene, bspw. Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche, Freizeitgestaltung, Gender-Themen
- kulturelle Veranstaltungen
- Ausflüge in die Umgebung
TEA-Time
Einmal im Monat lädt die Initiative Sonnenlicht zur TEA-Time im KOMM-MIT, Schildgesstraße 110, 50321 Brühl, ein. Bei Tee, Kaffee und Gebäck sollen Gespräche angeregt und der Austausch untereinander ermöglicht werden. Eingeladen sind alle Schülerinnen und Schüler der Sprachkurse, die im KOMM-MIT stattfinden, aber auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiterer Kurse, sowie deren Patinnen und Paten und alle anderen Interessierten.
Wegen der Hygiene- und Abstandsvorschriften der Corona-Schutzverordnung findet das Angebot derzeit nicht statt.
Bereits in der Vergangenheit sind zahlreiche Angebote installiert worden. Es gibt eine Fülle von Aktivitäten. An dieser Stelle sollen nur erwähnt werden:
- Sprachfördermaßnahmen in den Tageseinrichtungen für Kinder
- Sprachkurse für Mütter mit begleitender Kinderbetreuung (KOMM-MIT)
- Ehrenamt zur Unterstützung Neuzugewanderter
- Schulungs-, Bildungs- und Informationsangebote (für Ehrenamt und Neuzugewanderte, bspw. politische Lageberichte, Länderinformationen, Diskussionsrunden, Infos der Verbraucherzentrale (Strom sparen, Müll trennen) etc.
- integrative Kinder- und Jugendangebote im Kinder- und Jugendtreff "Klasse" in Vochem
- Veranstaltungen der Gleichstellungsbeauftragen zu "Kopftuch" und anderen aktuellen Themen, z. B. mit ausländischen Mädchen im Rahmen der Zukunftswerkstatt
- Kooperationen städtischer Einrichtungen mit Institutionen zur Förderung des Spracherwerbs und zum Aufbau begleitender Angebote (bspw. Lernen, Sport, musikalische Förderung, etc.)
- Ferienangebote im künstlerisch-musikalischen Bereich für Mädchen mit Fluchthintergrund (KuMS)
Mehrsprachige Gesundheitsinformationen
Für Menschen mit Sprachbarrieren sind die Orientierung im deutschen Gesundheitssystem und die Kommunikation mit professionellen Akteurinnen und Akteuren nicht leicht. Umgekehrt erschweren sprachliche und kulturelle Hindernisse die Arbeit der im Gesundheits- und Sozialbereich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Gesundheitsinformationen in verschiedenen Sprachen können den Zugang zum deutschen Gesundheitssystem erleichtern und Informationen zur Gesundheitsförderung, Prävention, Gesundheitsversorgung und einzelnen Erkrankungen, die in der Migrationsarbeit besonders relevant sind, vermitteln: Dies geschieht mit Printmedien, wie zum Beispiel Flyern und Broschüren, aber auch textreduziert über Bilder und Grafiken sowie in mehrsprachigen Internetseiten oder kurzen Filmsequenzen.
Das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen hat solche qualitätsgeprüften, verschiedensprachigen Gesundheitsinformationen als Unterstützung für die Arbeit im Bereich Migration und Gesundheit gesammelt. Das Angebot ist auch ohne größere Vorkenntnisse im Gesundheitsbereich nutzbar.
Filmprojekt: "Danke Deutschland! Zweite Heimat! Neues Leben!"
Betreuungskonzeption – Vorlage 442/2021