Bachpflege
Vernetzt: die Brühler Seen und Bäche
Die Gewässerpflege ist eine der am wenigsten bekannten und dennoch wichtigsten Aufgaben des kommunalen Landschaftsschutzes. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts haben Städte und Gemeinden mit der Unterhaltung und Pflege ihrer Gewässer begonnen. Ab Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich immer mehr Gemeinden zu "Gewässerunterhaltungs- oder Bachverbänden" zusammengeschlossen, um diese Aufgabe gemeinsam wahrzunehmen.
Diese Entwicklung ist nur logisch, da die fließenden Gewässer meist mehrere Gemeinden passieren und voneinander abzweigen bzw. in ein stehendes Gewässer münden. Es nützt daher nichts, am Oberlauf für gute Bedingungen zu sorgen, während der Unterlauf verwahrlost.
Die Brühler Gewässer im Überblick
Die Karte Brühler Gewässer zeigt alle Seen und Bäche im Stadtgebiet Brühl (Palmersdorfer Bachverband) sowie deren Verbindungen untereinander. Teils sind diese Verbindungen im Zuge städtebaulicher Maßnahmen verrohrt worden, so dass Teile der Bäche heute unterirdisch fließen.
In Brühl gab es zahlreiche Mühlen (Obermühle, Untermühle etc.), die mit dem Wasser der Bäche angetrieben wurden. Viele Straßennamen weisen daher noch auf die ehemaligen Bachläufe hin (zum Beispiel Mühlenbach, Wehrbachsweg, Am Rheindorfer Bach, Am Hennebach). In Richtung Wesseling besteht eine Verbindung zum Rhein, in Richtung Erftstadt und Hürth bestehen Verbindungen zu den Seen im ehemaligen Braunkohleabbaugebiet.
Die Abhängigkeit aller Gewässer voneinander ist gut erkennbar. Verschmutzungen an nur einem Teil haben direkten Einfluss auf die gesamte Wasserqualität sowie das Mikroklima.
Download Brühler Gewässerkarte
Der Palmersdorfer Bachverband
Dem Palmersdorfer Bachverband gehören die Städte Brühl, Wesseling, Hürth, Erftstadt sowie das Land NRW (Schloss- und Forstverwaltung) an. Auch der Palmersdorfer Bachverband wurde 1932 als Gewässerunterhaltungsverband gegründet. Er unterhält den Palmersdorfer Bach und dessen Zuläufe Mühlenbach (mit Siegesbach), Donnerbach und Pingsdorfer Bach (mit Wehrbach). Das Einzugsgebiet ist rund 29 Quadratkilometer groß und ist geprägt vom früheren Braunkohleabbau, bei dem auch Wasserscheiden verändert wurden. Zum jetzigen Einzugsgebiet gehören unter anderem auch der Bleibtreusee und der Heider Bergsee.
Im Schlosspark vereinigen sich die vorgenannten Oberläufe. Der Ablauf des Großen Inselweihers ist der Beginn des Palmersdorfer Baches, der in West-Ost-Richtung von Brühl auf den Rhein in Wesseling zuführt. Der Bach fließt 2,8 Kilometer offen, teils naturnah, um dann hinter Wesseling-Berzdorf seine letzten 2,4 Kilometer durch Wesseling verrohrt zu verlaufen.