Entsiegelung und Rückbau von Schotterflächen (BRÜHL BUNT)
Unterstützung von naturnaher Begrünung
Der Klimawandel ist allgegenwärtig, ebenso die Strategien zum Umgang mit den Folgen. Im Rahmen einer klimawandelangepassten Stadtentwicklung unterstützt die Stadt Brühl die Entsiegelung von Flächen und den Rückbau von Schotterflächen, zur naturnahen Begrünung – für mehr Lebensqualität für Menschen, Tiere und Pflanzen.
Was wird gefördert?
Die Stadt Brühl fördert ab dem 1. Juli 2023 ausschließlich freiwillige Maßnahmen zur naturnahen Begrünung.
- Entsiegelung von Flächen und Rückbau von Schotterflächen
- Ordungsgemäße Entsorgung des Bauschutts
- Herrichten von Pflanzflächen mit geeignetem Substrat
- Pflanzen mit Schwerpunkt auf heimische Arten
Anträge werden in der Reihenfolge des Eingangs bearbeitet. Bei Erreichen des maximalen jährlichen Fördervolumens, ist es möglich Anträge im Folgejahr erneut einzureichen.
Hier das gesamte Programm zur Entsiegelung und Rückbau von Schotterflächen zur naturnahen Begrünung zum Download.
Wie hoch ist die Förderung und wie erfolgt der Antrag?
Die Förderung erfolgt als Zuschuss in Höhe von 50 Euro pro Quadratmeter entsiegelter, naturnah begrünter Fläche maximal jedoch 2.000 Euro. Die Mindestfläche für eine Förderung beträgt 10 Quadratmeter. Die Bagatellgrenze liegt bei 500 Euro.
Antragsformular digital ausfüllen und mit Anlagen (Kurzbeschreibung, Lageplan, Kostenaufstellung, Foto der Flächen) abschicken.
Welche Vorteile hat die Entsiegelung von Flächen?
- mehr Regenwasser wird wieder dem Grundwasser zugeführt
- Kanäle werden entlastet
- bei Starkregenereignissen werden Überflutungen verringert oder vermieden
- sommerliche Hitzebelastung wird durch die zusätzliche Begrünung dieser Flächen verringert
- Staubbindung wird verbessert
- Kühlungseffekt durch Verdunstung wird verstärkt und ist ein wichtiger Faktor für ein gesünderes Stadtklima
- begrünte Flächen speichern Feuchtigkeit länger im Boden und sind mit einer standortangepassten Bepflanzung wenig pflegeintensiv
- neuer Lebensraum für Insekten und Vögel wird geschaffen und die Biodiversität im Stadtgebiet gestärkt
Beispiel: vorher – nachher
Naturnahe Grünflächen gestalten
Naturnahe Grünflächen stehen für Vielfalt, standortangepasste Pflanzen und zusätzliche Habitate, zum Beispiel für Insekten, Vögel, Igel und Amphibien.
Bei naturnaher Gartengestaltung werden Flächen nicht ungepflegt der Natur überlassen. Naturnah angelegte Gärten werden anders bepflanzt und gepflegt. Sie bieten dem Menschen die Möglichkeit, Natur aus der Nähe zu beobachten und fördern die Achtsamkeit auf jahreszeitliche Veränderungen.
Welche typischen Merkmale hat ein naturnaher Garten?
- Standortangepasste, vielfältige Bepflanzung mit Schwerpunkt auf heimische / europäische Arten
- Verzicht auf Torf, Pestizide / Herbizide und Kunstdünger
- Verwendung natürlicher Materialien wie Totholz, Steinhaufen, Sandarien als zusätzlichen Lebensraum zum Beispiel für Wildbienen und Käfer
- Bereitstellung von Nisthilfen sowie von Wasserstellen als Tränke für Insekten und Vögel
- Hecken und begrünte Zäune als Sichtschutz
- Wenige, dafür gezielte Schnittmaßnahmen an Gehölzen, welche die natürliche Wuchsform der Gehölze fördern
- Rückschnitt von Stauden und Ziergräsern erst im Frühjahr, um Insekten Schutz und Vögeln zusätzliches Futter zu bieten