Zweigleisiger Ausbau Linie 18
Stadtrat für 10-Minuten-Takt
Schon im Jahre 2006 hatte sich der Rat für die Zweigleisigkeit und den 10-Minuten-Takt in den Hauptverkehrszeiten ausgesprochen. Nach aktuellen Berechnungen der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) wird der Ausbau rund 24 Millionen Euro kosten. Der geplante Beginn der Maßnahme im Jahr 2015 konnte eingehalten werden.
In Brühl-Mitte und Brühl-Süd sollten die Haltestellen zu Mittelbahnsteigen um- und die Strecke dazwischen zweigleisig für eine Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern ausgebaut werden. Die Abstell- und Wendeanlage in Brühl-Mitte sollte auf die Ostseite im Bereich der Clemens-August-Straße verlegt werden. Zwischen Süd und Badorf ist eine Fahrgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern vorgesehen.
Planfeststellungsverfahren für den zweigleisigen Ausbau der Linie 18 zwischen Brühl-Mitte und Brühl-Badorf
Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK AG) hat für die geplante Maßnahme mit Datum vom 25. September 2012 einen Antrag auf Durchführung des Planfeststellungsverfahrens bei der Bezirksregierung Köln gestellt. Dieses Planfeststellungsverfahren erfolgte in mehreren Schritten. Die Offenlage der Planunterlagen erfolgte bei der Stadt Brühl vom 25. Januar bis 25. Februar 2013.
Die Einwendungsfrist endete damit am 11. März 2013. Eingegangene Einwendungen und Stellungnahmen hat die Vorhabenträgerin zur Gegenäußerung erhalten und diese der Planfeststellungsbehörde im Juni 2013 vorgelegt. Ein Deckblatt bezüglich der Erweiterung einer Schallschutzwand wurde erarbeitet und den betroffenen Trägern öffentlicher Belange vorgelegt. Parallel dazu erfolgte vom 2. September 2013 bis 1. Oktober 2013 die Offenlage der Planunterlagen zu dieser Änderung. Der Erörterungstermin fand am 25. November 2013 in der Galerie am Schloss in Brühl statt. Der Planfeststellungsbeschluss wurde am 4. Februar 2015 erteilt. Die Offenlage des Planfeststellungsbeschlusses und der Planunterlagen erfolgte bei der Stadt Brühl vom 19. Februar 2015 bis 4. März 2015.
Finanzmittel Stadt Brühl 2015 bis 2019
Der zweigleisige Ausbau der Linie 18 ging im Frühjahr 2015 nach den Planungen der HGK in die Realisierung. Im Haushalt ist seit 2015 der notwendige Anteil der Stadt Brühl an den Gesamtkosten (ca. 24 Mio. Euro inklusive Eisenbahnkreuzungsmaßnahmen an den Bahnübergängen) mit rund 3,5 Mio. Euro veranschlagt. Für die Modernisierung der Bahnsteige mit Gesamtkosten von 1,562 Mio Euro im Bereich Brühl wurden für den städtischen Anteil zusätzlich 157.000 Euro bereitgestellt. Wegen Kostensteigerung musste dieser Ansatz inzwischen auf rund 193.500 Euro angehoben werden.
In diesem Zusammenhang wurde im Vorfeld die Einmündung der Straße "An der alten Brauerei" in die Liblarer Straße verändert, um Raum für das zweite Gleis zu schaffen. Dafür waren Mittel in Höhe von 500.000 € im Haushalt 2015 der Stadt Brühl vorgesehen.
Durchführung der Baumaßnahme
Am 13. Juli 2015 hatte die Häfen und Güterverkehr Köln AG mit dem zweigleisigen Ausbau der Linie 18 (Vorgebirgsbahn) zwischen Brühl-Mitte und Brühl-Badorf begonnen. Monate vorher wurden die Planungen für den zweigleisigen Ausbau vorbereitet. Der Brühler Stadtrat hatte bereits im Juli 2011 dem Planfeststellungsverfahren auf dem Teilstück zwischen Brühl-Mitte und Brühl-Badorf über 2,1 km zugestimmt und Finanzmittel im Haushalt 2015 bereitgestellt.
Bau in Teilabschnitten
Die Arbeiten wurden in drei Teilabschnitten durchgeführt. Die HGK rechnete ursprünglich mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren. Durch mehrere Planungsänderungen und Verzögerungen zog sich der zweigleisige Ausbau jedoch bis Frühjahr 2019 hin.
Bauabschnitt 1: Baubeginn: 13. Juli 2015. In den Jahren 2015/2016 erfolgte der Neubau eines zweispurigen Brückenbauwerks am Berliner Ring, der Bau einer Brücke für das zweite Gleis über die Otto-Wels-Straße (K7) und die Erweiterung des Bachdurchlasses am Pingsdorfer Bach für das zweite Gleis. Weiterhin wurde der bestehende Bahndamm zwischen der Brücke Rabenpfad und dem Haltepunkt Brühl-Badorf für das zweite Gleis verbreitert, der Nord-Süd-Weg wurde wegen der Baustelle verlegt.
Bauabschnitt 2: Es folgte 2016/2017 die Errichtung des 2. Gleises zwischen Brühl-Mitte und Brühl-Badorf, der Umbau des Haltepunkts Brühl-Süd, der Neubau des Bahnsteigs Brühl-Badorf, die Wiederherstellung des Nord-Süd-Weges Brühl-Süd—Badorf, der Neubau der Oberleitungsanlage, das Aufstellen von Signalen, Kabeldurchzugsarbeiten, Verkabelung der Signalanlage und der Neubau des Bahnübergangs "Fußweg Pingsdorfer Bach".
Bauabschnitt 3: Die Bahnübergänge Pingsdorfer Straße, Liblarer Straße und Clemens-August-Straße wurden ebenfalls im Jahr 2017 erstellt. Ab 2018 erfolgte der Gleisbau in der Abstellanlage Brühl-Mitte und etliche Restarbeiten wurden durchgeführt wie z. B. Einfriedungen, Zäune, Lärmschutzwand im Bereich Pingsdorfer Straße und Liblarer Straße sowie die Wiederherstellung des Nord-Süd-Weges zwischen Pingsdorfer Straße und Liblarer Straße. Nachfolgende Arbeiten an der Signalanlage umfassten Projektierung, Programmierung, Verkabelung, Testläufe und notwendige Abnahmen. Die zuletzt für Dezember 2018 angestrebte Inbetriebnahme musste wegen fehlender technischer Abnahmen ins Frühjahr 2019 verlegt werden.
In den Osterferien 2019 erfolgen die letzten notwendigen Arbeiten und Abnahmen. Die neue Linientaktung zwischen Brühl-Mitte und Schwadorf entspricht dann der bisherigen bereits vollen Taktung zwischen Brühl-Mitte und Köln. Die neuen Fahrpläne sind ab dem 23. April 2019 an den Haltestellen Brühl-Mitte, Brühl-Süd, Brühl-Badorf und Schwadorf im Aushang zu finden sowie auf den Internetseiten des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) und der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) herunterzuladen.
Die Brühler Bahnsteige entlang der Linie 18 werden seit 2018 auf neuesten Stand gebracht. Bereits fertig sind per Stand Anfang April 2019 die Bahnsteige Vochem, Badorf (alt) und Schwadorf. Innerhalb der Sperrung zur Inbetriebnahme der neuen Stellwerkstechnik werden im Verlauf des April 2019 die Bahnsteigkanten in Brühl-Mitte und Brühl-Nord erneuert. Weitere Pflasterarbeiten finden im Nachgang statt. Das Ende dieser Baumaßnahmen ist für Juli 2019 vorgesehen. Bis Mitte des Jahres 2019 sollen auch die neuen Fahrgastunterstände gesetzt sein. Die technische Ausstattung der Bahnsteige soll bis Mitte 2020 auf ganzer Strecke erfolgt sein.
Mit Inbetriebnahme der technischen Ausstattung Mitte 2020 ist der zweigleisige Ausbau der Linie 18 im Stadtgebiet Brühl beendet.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Pressemitteilung vom 26. November 2018: Einführung des 10-Minuten-Taktes für die Stadtbahnlinie 18 verzögert sich
Pressemitteilung zu den Arbeiten des zweigleisigen Ausbaus der Linie 18 während der Sommerferien 2017
Pressemeldung der HGK vom 30.06.2015 "Zweigleisiger Ausbau der Linie 18 in Brühl beginnt"
www.bezreg-koeln.nrw.de Planfeststellungsverfahren für den zweigleisigen Ausbau der Linie 18 zwischen Brühl-Mitte und Brühl-Badorf
Amtsblatt-Nr. 01/2013 mit der Bekanntmachung der Planfeststellung gem. §§ 18 ff. Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG) i. V. m. §§ 72 ff. Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVFG) für den Zweigleisigen Ausbau der Linie 18 zwischen Brühl-Mitte und Brühl-Badorf
Erläuterungsbericht HGK zum zweigleisigen Ausbau der Linie 18