Stadtgeschichte

Wahrscheinlich schon in prähistorischen Zeiten gab es erste Besiedlungen des heutigen Stadtgebietes. Römische Bodenfunde, darunter auch Reste der Römischen Wasserleitung, künden von lebendigem Leben vor Ort. 


Die "Goldenen Zwanziger" in Brühl

Der Brühler Sommer 2023 stand ganz im Zeichen der "Goldenen Zwanziger". Jetzt wirft auch das Stadtarchiv einen Blick auf die Jahre 1924 bis 1929 in Brühl: eine Zeit der Herausforderungen und Innovationen. In dieser Epoche blühten Kunst, Literatur, Musik, Tanz, Theater, Film und Mode auf.


Brühler Stadtgeschichte(n)

Karte Brühl um 1700

Wollten Sie schon immer einmal wissen, was suhlende Schweine und Kölner Bischöfe mit der Gründung der Stadt Brühl zu tun haben? Zur Einstimmung haben wir für Sie die wichtigsten Eckdaten der Brühler Geschichte zusammengefasst.  


Stadtarchiv Brühl –
das Gedächtnis der Stadt

Die Sammlung Fritz Neff gehört zu den Foto-Schätzen des Stadtarchivs

Das Stadtarchiv Brühl beherbergt zahlreiche Quellen zur Stadt- und Heimatgeschichte sowie ein Archiv der Zeitungsbände ab 1916, Personenrecherchen und Fotoarchiv. Nicht nur Heimatkundlerinnen und Heimatkundler finden hier interessantes Material für ihre Recherchen, auch Familienkundlerinnen und Familienkundler können hier nach vorheriger Absprache Personenrecherchen durchführen, denn das Archiv verfügt über sämtliche Personenmelderegister Brühls seit 1850. Ein Fotoarchiv mit 20.000 Arbeiten in Form von Dias, Negativen und Aufsichtbildern dokumentiert die Stadtgeschichte auch visuell. Das Stadtarchiv hält zahlreiche Publikationen zu verschiedenen Aspekten der Stadtgeschichte für den Verkauf bereit. Insbesondere die 5000 Werke des Brühler Fotografen Fritz Neff mit Lichtbildern aus den Jahren 1930 bis 1939 sind nicht nur ein bedeutender Beitrag zur Heimatgeschichte sowie ein ästhetisches Vergnügen, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der Lebensverhältnisse der Dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts.

Schriftenreihe zur Brühler Geschichte

Bd. 1
Joseph Hürten, Brühl um 1900 - Bürger und ihre Häuser (vergriffen)

Bd. 2
Jakob Sonntag, Brühl - Geschichte und Geschichten (vergriffen)

Bd. 3
Jakob Sonntag, Alt-Brühler Bilderbuch, Verlag: Grönenberg, Gummmersbach, 1980, ISBN 3-88265-051-6

Bd. 4
Tilman Röhrig, Stadtluft macht frei, Verlag: Bachem, Köln, 1985, ISBN 3-7616-0781-4

Bd. 5
Fritz Wündisch, Das alte Brühler Stadtrecht von 1285, Brühl, 1985, ISBN 3-926076-11-9

Bd. 6
Günter Krüger, Lebensbilder aus 7 Jahrhunderten, Brühl, 1985, ISBN 3-926076-12-7 (vergriffen)

Bd. 7
Dr. Gisela Reineking von Bock / Dr. Antonius und Marianne Jürgens, Brühler Keramik des Mittelalters - - Vorstufe zur Rheinischen Töpferkunst, Brühl, 1985, ISBN 3-926076-13-5

Bd. 8
Bettina und Dr. Achim Preiß, Das alte Brühler Schloß Augustusburg - - Gründungshof, Burg, Schloß -, Brühl, 1985

Bd. 9
Wilhelm Prasuhn, Brühl zwischen 2 Weltkriegen, Brühl, o.J., ISBN: 3-926076-15-1

Bd. 10
Marlies Fey / Fritz Wündisch, Die Bürgermeister im Wandel der Zeit, Brühl, 1985

Bd. 11
Fritz Wündisch, Brühl - Mosaiksteine zur Geschichte einer alten kurkölnischen Stadt, Brühl, 1987, ISBN: 3-7927-0893-0 (vergriffen)

Bd. 12
Dr. Dietmar Klewitz, Stadt Brühl - Denkmalpflegeplan Teil 1, Brühl, 1988, ISBN: 3-926076-20-8

Bd. 13
Dr. Dietmar Klewitz, Stadt Brühl - Denkmalpflegeplan Teil 2, Brühl, 1988,

Bd. 14
Dr. Barbara Becker-Jákli, Juden in Brühl, Brühl, 1988, ISBN:3-926076-22-4 (vergriffen / verfügbar als PDF-Download)

Bd. 15
Agnes und Reinhold Klein, Grundsteinlegung Franziskanerkloster und Kirche St. Maria von den Engeln in Brühl

Bd. 16
Wilhelm Prasuhn, Brühl im 19. Jahrhundert, Brühl, 1991, ISBN 3-926076-28-3

Bd. 17
Dr. Peter Thrams, Brühl im Nationalsozialismus Band 1 – Politik, Verwaltung und Gesellschaft, Brühl, 1993, ISBN: 3-87909-324-5

Bd. 18
Dr. Peter Thrams, Brühl im Nationalsozialismus Band 2 – Wirtschaft und Zweiter Weltkrieg, Brühl, 1993, ISBN: 3-87909-325-3

Bd. 19
Wilhelm Prasuhn, Brühler Straßen und Gassen, Brühl, 1995, ISBN: 3-926076-32-1

Bd. 20
Josef Segschneider, Aus der Geschichte von Badorf, Eckdorf und Geildorf von den Anfängen bis in die Neuzeit, Brühl, 1996, ISBN: 3-926076-33-X 

Bd. 21
Thomas Müller, Brühler Freizeitleben zur Zeit der Weimarer Republik (1918-1933), Brühl, o.J.

Bd. 22
Josef Segschneider, Die Familien aus Badorf, Eckdorf, Geildorf und Pingsdorf (1625-1875), 2003, ISBN: 3-926076-36-4

Bd. 23
Michael Segschneider, Vom Klüttengräber zum Fabrikarbeiter - Die Geschichte der Badorfer Braunkohlegruben 1747-1937, 2013, ISBN:3-978-9444566-11-5

Bd. 24
Wolfgang Drösser, Brühl: Geschichte - Bilder - Fakten – Zusammenhänge, Brühl 2016, ISBN: 978-3-00-053720-2

Bd. 25
Dr. Martin Rüther, Macht will ich haben, Bonn 2017, ISBN 978-38389-7155-1

Bd. 26
Wolfgang Drösser, Bet Olam - Das Haus der Ewigkeit - der jüdische Friedhof in Brühl, 2022, ISBN 978-3-00-073625-4

Bd. 27
Ulrich Wehrhahn, Die Ankunft und Integration der Vertriebenen in Brühl (1945-1961), 2024
(verfügbar als PDF-Download)

Schriftenreihe zur Brühler Geschichte – Brühl damals

Bd. 1
Helmut Weingarten, Ereignisse in Brühl - Pressefotos aus 3 Jahrzehnten 1954 – 1984, Brühl, 1987, ISBN: 3-926076-27-5 

Bd. 2
Marlies Fey-Bursch / Bernhard Münch, Brühl in alten Ansichten, Brühl 1996, ISBN: 90-288-6333-8

Bd. 3
Stadt Brühl, Der Bürgermeister / Harald Blondiau, Die 30er Jahre Fotos aus der Sammlung Neff, Brühl 1997, ISBN: 3-926076-34-8

Bd.4
Stadt Brühl, Der Bürgermeister / Brigitte Freericks, Brühl - Schlossstadt im Rheinland, Brühl 2002, ISBN: 3-89702-484-5

Bd. 5
Dr. h.c. Hans J.Rothkamp, Schloss Augustusburg und Park, Brühl 2005, ISBN: 3-89702-926-X

Bd.6
Dr. h.c. Hans J.Rothkamp, Alt-Brühler Unternehmen und Geschäfte - Ein nostalgischer Einkaufsbummel, Brühl, 2006, ISBN: 978-3-86680-057-6

Bd.7
Dr. Karl Herbert Oleszowsky, Max Ernst Museum in Brühl - Vom Brühler Pavillion über das Benediktusheim zum Max Ernst Museum, Brühl, 2007, ISBN: 978-3-00-022227-6

Bd.8
Dr. h.c. Hans J.Rothkamp, Brühler Vororte - Badorf-Berzdorf-Kierberg-Schwadorf-Vochem, Brühl, 2008, ISBN: 978-3-86680-397-8

Bd.9
Dr. h.c. Hans J.Rothkamp, In Alt-Brühler Straßen - Ein Spaziergang, Brühl 2010, ISBN: 978-3-86680-623-8

Bd.10
Dr. h.c. Hans J.Rothkamp, Alt-Brühl und seine Nachbarn, Brühl, 2011, ISBN: 978-3-86680-948-2

Bd.11
Dr. Karl Herbert Oleszowsky, Burgen und Schlösser der ehemaligen preussischen Rheinprovinz Damals und Heute, Brühl, 2013, ISBN: 978-3-00-042292-8

Kriegstagebuch und Feldpostkarten des Brühlers Joseph Becher aus dem ersten Weltkrieg

Feldpostkarte_1915_Sammlung Becher

Das Konvolut umfasst Tagebuch-Aufzeichnungen und Feldpostkarten die der spätere Brühler Anstreichermeister Joseph Becher zwischen dem 10. März 1915 und der Revolution am 9. November 1918 an seine Familie geschrieben hat.

8. Mai 2025: Vor 80 Jahren endet der Zweite Weltkrieg

Kriegszerstörung am Schulgebäude in der Uhlstraße

Der Zweite Weltkrieg ist der verheerendste Konflikt in der Geschichte der Menschheit. Ausgelöst durch den deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 auf Befehl des Diktators Adolf Hitler, weitet sich der Krieg zu einem globalen Konflikt aus, an dem zum Schluss mehr als 100 Nationen und über 100 Millionen Menschen beteiligt sind. Mit der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 endet der Zweite Weltkrieg jedoch in Europa.

Dieses bedeutsame Ereignis jährt sich dieses Jahr (2025) zum 80. Mal.
Aus diesem Anlass möchte das Stadtarchiv mit den untenstehenden Informationstexten einen Überblick über die letzten acht Kriegsmonate von Oktober 1944 bis Mai 1945 geben.

Oktober 1944

Im Oktober 1944 verschlechtert sich die militärische Lage des Deutschen Reiches zusehends. Nach der Eroberung der Normandie rücken die Alliierten unter Führung der USA an der Westfront immer weiter vor. Am 21. Oktober gelingt es amerikanischen Soldaten nach heftigen Kämpfen, die Großstadt Aachen im Rheinland einzunehmen.

Ein weiteres bedeutendes, blutiges Gefecht in dieser Zeit ist die Schlacht im Hürtgenwald, die am 6. Oktober beginnt und sich über mehrere Wochen hinzieht. Trotz erbitterter deutscher Gegenwehr und schweren Verlusten auf beiden Seiten können die Alliierten das Gebiet schließlich erobern. Die Kämpfe, um den Wald und die umliegenden Gemeinden ist ein Beispiel für die Zermürbungstaktik der Alliierten, welche die deutsche Wehrmacht zunehmend an den Rand ihrer Kräfte bringt. Deswegen ruft die NS-Führung ab Oktober auch zur Bildung von sogenannten Volkssturmverbänden auf – einer Miliz aus wehrfähigen Männern zwischen 16 und 60 Jahren, die das Deutsche Reich gegen die anrückenden Feinde verteidigen sollen. Der Volkssturm ist jedoch eine reine Verzweiflungsmaßnahme des nationalsozialistischen Regimes, welche die zunehmende Wehrkraftzersetzung und den Mangel an ausgebildeten Soldaten kaschieren soll. 

Auch in Brühl wirkt sich der Krieg spürbar auf den Alltag aus. Die große Zahl der Fliegeralarme nimmt seit September 1944 rapide zu. Ungefähr 90 Mal im Monat sind die Sirenen zu hören und unterbrechen auch in den Schulen immer wieder den Unterricht, da Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal in die Luftschutzkeller flüchten müssen. Dadurch und durch die Tatsache, dass auch die Schulgebäude immer wieder von Fliegerbomben getroffen und stark beschädigt werden, kommt es zu Schulschließungen. So muss beispielsweise die Städtische Oberschule für Mädchen (heute: St. Ursula Gymnasium) bereits am 1. Oktober den Schulbetrieb einstellen. Ein weiteres Opfer der Luftangriffe ist Schloss Augustusburg, dessen Nordflügel bei einem Angriff schwer beschädigt und einige Räume, wie das "Cabinet de la musique" und das "Indianische Lackkabinett", sogar völlig zerstört werden.

November 1944

Am 2. November beginnt bei Vossenack (Kreis Düren) die sogenannte "Allerseelenschlacht", in der die Alliierten versuchen, weiter ins Rheinland vorzustoßen. Durch den erbitterten Widerstand der Wehrmacht wird der Durchbruch zunächst noch verhindert. Trotz dieses Erfolges gelingt es den amerikanischen und britischen Truppen immer wieder, die deutsche Verteidigung an anderen west- und ostdeutschen Gebieten zu überwinden. Die herannahende Front sowie die militärischen Misserfolge der Wehrmacht führen deshalb zu einer zunehmend düsteren Stimmung in der deutschen Bevölkerung. Es wächst die Erkenntnis, dass der Krieg vielleicht nicht mehr zu gewinnen ist, während die nationalsozialistische Propaganda intensiv versucht, Zuversicht zu verbreiten und den Glauben an den Endsieg aufrechtzuerhalten.

Inmitten dieser schwierigen Situation zieht Adolf Hitler, der zuvor seinen Führungsstab in der Wolfsschanze in Ostpreußen versammelt hatte, in den Führerbunker nach Berlin. Der Vormarsch der Roten Armee im Osten zwingt die deutsche Führung zu diesem Schritt, da die sowjetischen Truppen in den letzten Monaten erheblich an Boden gewonnen haben und bis an die Grenzen des Reichsgebietes vorgedrungen sind.

Unterdessen wird in Brühl wegen der akuten Gefährdung durch Luftangriffe, die bereits zahlreiche Gebäudeschäden verursacht haben, zu Beginn des Monats der Schulbetrieb in allen Schulen eingestellt. Die Schulschließungen werden dadurch begünstigt, dass viele Schülerinnen und Schüler ohnehin nicht mehr am Unterricht teilnehmen können. Viele von Ihnen, insbesondere die Jüngeren, sind nämlich im Rahmen der "Kinderlandverschickung" in vermeintlich sichere Gebiete evakuiert worden und Jugendliche ab 16 Jahren sind häufig in Volkssturmverbänden eingeteilt, in denen sie unter anderem als Flakhelfer ausgebildet werden. Die häufigen Luftangriffe bedrohen aber nicht nur die Zivilbevölkerung, sondern zunehmend auch das kulturelle Erbe, weshalb sich die evangelische Kirchengemeinde Ende November beispielsweise dazu entschließt, die wichtigsten Gemeindeakten und Kirchenbücher in einer großen Kiste im Keller des Brühler Schlosses in Sicherheit zu bringen, um sie so vor den Zerstörungen der Bombenangriffe zu bewahren.

Dezember 1944

Kriegszerstörung Uhl- Ecke Bonnstraße nach dem Angriff vom 28.12.1944

Im Dezember wird die militärische Lage des Deutschen Reiches immer schwieriger. Die Westalliierten haben in den letzten Monaten große Geländegewinne erzielt und auch im Osten dringt die Rote Armee immer weiter ins Reichsgebiet ein. Vor diesem Hintergrund ruft die Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz-Klink alle Frauen auf, sich für die aktive Verteidigung des Reiches ausbilden zu lassen. Sie sollen als Wehrmachtshelferinnen die Männer an der Front unterstützen und die Kriegsproduktion aufrechterhalten. Diese Maßnahme spiegelt den zunehmenden Personalmangel in der Wehrmacht und in der Kriegsindustrie wider und zeigt, wie verzweifelt das NS-Regime versucht den Krieg fortzusetzen, obwohl es an allen Fronten an Boden verliert.

Zur gleichen Zeit beginnt die deutsche Wehrmacht die sogenannte Ardennenoffensive, die am 16. Dezember in den Ardennen, einem bewaldeten Gebiet an der Grenze zwischen Belgien und Luxemburg, beginnt. Ziel der Offensive ist es, die Alliierten zu überraschen und ihre Linien zu durchbrechen, um die Versorgungslinien der Westalliierten nachhaltig zu stören und somit den Vormarsch dieser zu verlangsamen. Trotz anfänglicher Erfolge gelingt es den deutschen Truppen jedoch nicht, einen entscheidenden Sieg zu erringen. Die Alliierten reagieren schnell und mobilisieren Verstärkungen, so dass die Offensive nach mehreren Wochen schließlich scheitert.

Auch in Brühl spitzt sich die Lage zu: Am 28. Dezember erlebt die Stadt einen massiven Bombenangriff der als "Tag der unschuldigen Kinder" in die Stadtgeschichte eingeht. Der Angriff gegen 13:30 Uhr kommt für die Brühler Bevölkerung unerwartet und löst große Angst und Panik aus - alle flüchten so schnell wie möglich in die privaten und öffentlichen Luftschutzkeller, während Teile der Stadt in Schutt und Asche gelegt werden. Der Bombenangriff, der nur etwa 8 bis 10 Minuten dauert, fordert über 180 Tote und zahlreiche Verletzte.

Besonders betroffen ist die Brühler Innenstadt: So werden unter anderem das Marienhospital, die Schlosskirche, die Giesler-Brauerei und die Berufsschule bei dem Angriff zerstört oder schwer beschädigt. Die im Marienhospital untergebrachten Verwundeten müssen noch in der Nacht in den bombensicheren Schlosskeller evakuiert werden, um Schutz vor weiteren Bomben zu finden. Die Versorgung der Verwundeten gestaltet sich jedoch schwierig, da weder Licht noch Wasser oder andere wichtige Hilfsmittel im Schlosskeller vorhanden waren. Viele erlagen auf Grund dessen im provisorischen Notlazarett später ihren schweren Verletzungen.

Januar 1945

Gräberfeld für Bombenopfer auf dem Brühler Südfriedhof

Im Januar befindet sich das Deutsche Reich in einer zunehmend verzweifelten Kriegslage. Als Reaktion darauf wurde vom nationalsozialistischen Regime die Aktion "Volksopfer" ins Leben gerufen. Der Kern der Aktion besteht darin, dass jeder Deutsche – unabhängig von Geschlecht, Alter oder sozialem Status – persönliche Opfer zum Wohle des Deutschen Reiches leisten soll. Dies bedeutet nicht nur die Unterstützung der Kriegsmobilisierung durch Arbeitseinsätze, sondern im Rahmen der Aktion "Volksopfer" auch die Abgabe von persönlichem Besitz wie Kleidung, Lebensmittelvorräten oder auch Schmuck, der für die Kriegsführung als wichtig erachtet wird. Die Bevölkerung wird damit vor allem auf der emotionalen Ebene angesprochen: Man soll das Gefühl bekommen, dass jeder einen Beitrag zum Kriegsgeschehen leisten kann, auch wenn er nicht an der Front kämpft.

Ein bemerkenswertes Ereignis ist ab dem 24. Januar das Erscheinen der "Aachener Nachrichten", der ersten von den Alliierten genehmigten deutschen Zeitung. Inmitten der anhaltenden Kriegswirren kann die Veröffentlichung als Symbol für den bevorstehenden Umbruch in Deutschland verstanden werden, da das Erscheinen einerseits die beginnende Kontrolle durch die Besatzungsmächte und andererseits das allmähliche Ende der nationalsozialistischen Propaganda vorausschickt.

Am 27. Januar befreien sowjetische Truppen das Konzentrationslager Auschwitz, das als eines der größten Vernichtungslager des Nationalsozialismus bekannt ist. Zuvor hatte die SS noch versucht, das Lager zu evakuieren, indem sie viele der verbliebenen Häftlinge auf Todesmärsche schickte. Diese Märsche forderten zahlreiche Menschenleben, da die Häftlinge an Erschöpfung, Hunger und Misshandlungen starben. Unmittelbar nach der Befreiung des Lagers finden die sowjetischen Soldaten auf dem Lagergelände etwa 7.000 überlebende Häftlinge vor. Viele von ihnen sind schwer krank und extrem geschwächt.

Die Soldaten beginnen sofort mit der medizinischen Versorgung der Überlebenden und den ersten Untersuchungen und Dokumentationen der Verbrechen der SS. Die Befreiung von Auschwitz löst weltweit Entsetzen und Fassungslosigkeit aus, da das Ausmaß des Holocaust nun erstmals in seiner gesamten Dimension für die Weltöffentlichkeit sichtbar wird.

In Brühl leidet man zu Beginn des Jahres noch unter den Folgen des verheerenden Bombenangriffs vom 28. Dezember 1944, der weite Teile der Stadt zerstört hat. Insbesondere die Wasser- und Stromversorgung sind weiter unterbrochen, und riesige Trümmerberge blockieren die Straßen. Das öffentliche Leben kommt fast zum Erliegen und die Opfer des Angriffs können erst einige Tage später, nämlich am 2. Januar, auf dem örtlichen Südfriedhof beigesetzt werden. Der Trauerzug wird dabei von den nationalsozialistischen Behörden im Sinne ihrer perfiden Ideologie mit großem Pomp inszeniert, um die Verluste als Teil eines vermeintlich größeren nationalen Opfers darzustellen.

Februar 1945

Mit der Schlacht im Reichswald bei Kleve beginnt am 7. Februar der Rheinfeldzug der Westalliierten. Die schweren Kämpfe dauern ungefähr zwei Wochen und fordern auf beiden Seiten mehr als 10.000 Opfer. Nach dem Durchbruch der deutschen Linien in diesem Gefecht setzen die Alliierten ihre Offensive fort und dringen weiter ins Landesinnere vor. Ein weiterer Erfolg ist die Überquerung der Rur durch die Amerikaner im Rahmen der "Operation Grenade" bei Jülich und Düren am 23. Februar. Das Ruhrgebiet, als strategisch bedeutsames Ziel, wird durch die immerwährenden Vorstöße der alliierten Soldaten zunehmend bedroht. Inmitten dieser militärischen Ereignisse findet vom 6. bis 11. Februar die Konferenz von Jalta statt. Die Staatschefs der USA, der Sowjetunion und Großbritanniens, Roosevelt, Stalin und Churchill, beraten über die Nachkriegsordnung. Im Mittelpunkt der Verhandlungen steht vor allem die Zukunft Deutschlands und Europas, wobei die Alliierten ihre Pläne zur Aufteilung des Reiches und zur Schaffung einer neuen Weltordnung konkretisieren.

Brühl ist vom Krieg schwer gezeichnet. Die allgemeine Versorgungslage ist katastrophal und alle leben in ständiger Unsicherheit. Das Herannahen amerikanischer Truppen weckt bei den Brühlerinnen und Brühlern einerseits schon die Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende, andererseits fürchtet man sich vor den Folgen einer militärischen Niederlage und der ungewissen Zukunft einer Nachkriegsordnung. Im Februar stellt die Deutsche Reichsbahn zudem den Zugverkehr zwischen Köln und Bonn ein, was die Situation für die Brühler Bevölkerung zusätzlich erschwert. Die Köln-Bonner-Eisenbahn (KBE) bleibt dagegen noch einige Wochen für den Personenverkehr geöffnet und ermöglicht vielen Menschen aus dem Kölner Umland die Flucht vor den verheerenden Luft- und Bodenangriffen.

März 1945

Aufräumarbeiten an der Christuskirche nach dem Bombenangriff 4. März 1945

Im März rücken die Alliierten mit großen Schritten vor und das Ende des Krieges scheint nahe zu sein. Am 6. März befreien amerikanische Soldaten das linksrheinische Köln. Nur einen Tag später, am 7. März, gelingt den Amerikanern die Einnahme der Ludendorff-Brücke bei Remagen. Diese Rheinbrücke kann vor der Flucht der deutschen Wehrmacht nicht mehr rechtzeitig gesprengt werden und fällt in die Hände der Amerikaner. Sie stellt für die Alliierten einen entscheidenden Vorteil dar, da der Rhein nun überquert werden kann und sie somit bedeutend schneller und effektiver vorrücken können. Ein weiteres dramatisches Ereignis im März ist der Erlass des sogenannten "Nero-Befehls" durch Adolf Hitler. Dieser Befehl sieht vor, dass die deutschen Soldaten bei ihrem Rückzug nur "verbrannte Erde" hinterlassen und alle Verkehrs-, Nachrichten-, Industrie- und Versorgungseinrichtungen zerstören sollen, bevor sie den alliierten Truppen in die Hände fallen können, um ihnen so den Zugang zu wichtigen Kriegsressourcen zu verwehren.

Der März 1945 ist für die Stadt Brühl von besonderer Bedeutung, da in diesem Monat Hoffen und Leiden untrennbar miteinander verknüpft sind und die Stadtgeschichte einen bedeutenden Wendepunkt erlebt. Am 3. März erlässt der NS-Bürgermeister Pick einen Evakuierungsbefehl für Alte, Kinder und Frauen. Viele von ihnen fliehen daraufhin ins benachbarte Wesseling, um sich von dort aus mit Fähren in Sicherheit zu bringen. Der chaotische Ablauf der Evakuierung führt jedoch dazu, dass viele Brühlerinnen und Brühler nach stundenlangem Warten wieder in ihre Stadt zurückkehren müssen. Inzwischen verlassen auch Bürgermeister Pick, NS-Ortsgruppenleiter Rösing und andere NS-Funktionäre die Stadt. Die Feuerwehr erhält ebenso die Anweisung zum Verlassen der Stadt. Einen Tag später, am 4. März, trifft wieder ein schwerer Bombenangriff Brühl, bei dem über 50 Menschen ums Leben kommen und zahlreiche Wohnhäuser sowie die evangelische Christuskirche zerstört werden.

Besonders tragisch: Eine Fliegerbombe trifft den Bunker auf dem Belvedere-Gelände (heute Belvedere-Parkplatz), der daraufhin einstürzt und viele Menschen unter sich begräbt. Die feindlichen Truppen sind inzwischen bis in die Nähe der Brühler Innenstadt vorgerückt und liefern sich mit den verbliebenen deutschen Soldaten letzte heftige Gefechte. Am 7. März wird Brühl schließlich von amerikanischen Truppen eingenommen. Der Krieg ist in Brühl vorbei! Der ortsabwesende NS-Bürgermeister Pick wird rasch abgesetzt und durch den Kaplan Wilhelm Bodden, als kommissarischer Bürgermeister, ersetzt. Für die Menschen in Brühl ist der Krieg beendet, auch wenn der Alltag noch schwer belastet ist. Die amerikanischen Soldaten beschlagnahmen viele intakte Wohnungen und öffentliche Gebäude wie Schloss Augustusburg, das Rathaus Brühl-Land und Schulen für Besatzungszwecke. Trotz der Zerstörungen und der traumatischen Erlebnisse beginnen die Brühler Bürgerinnen und Bürger zügig damit, ihre Stadt wiederaufzubauen, doch in anderen Regionen tobt der Krieg weiterhin und die Kriegsauswirkungen bleiben noch lange spürbar.

April 1945

Im April befindet sich das Deutsche Reich in einer aussichtslosen Kriegslage. Nach der Eroberung des linksrheinischen Kölns durch amerikanische Truppen im März wird fünf Wochen später, am 14. April, auch das rechtsrheinische Köln von den Alliierten befreit. Damit ist die stark zerstörte Stadt fast vollständig in amerikanischer Hand. Auch im Osten dringen die sowjetischen Truppen immer weiter ins Deutsche Reich vor. Besonders dramatisch wird die Lage am 21. April, als die Rote Armee nach erbitterten Kämpfen in Berlin einmarschiert und die Hauptstadt besetzt. Der Widerstand der deutschen Truppen bricht zusehends zusammen, die endgültige Niederlage scheint nur noch eine Frage von wenigen Wochen. In dieser aussichtslosen Situation nimmt sich Adolf Hitler am 30. April im Berliner Führerbunker das Leben.

In Brühl hingegen werden erste Schritte in eine Nachkriegszukunft unternommen: Am 5. April ernennt die amerikanische Militärregierung Martin Schmidt zum neuen Bürgermeister von Brühl. Der politisch unbelastete und kommunalpolitisch erfahrene Schmidt übernimmt die Verantwortung für die Stadt, während der kommissarisch eingesetzte Kaplan Wilhelm Bodden auf eigenen Wunsch zurücktritt. Am 10. April werden auch die Verwundeten aus dem provisorischen Notlazarett im Keller von Schloss Augustusburg wieder ins Marienhospital verlegt, da die Instandsetzung der zerstörten Krankenzimmer zügig abgeschlossen werden konnte.

Mai 1945

Im Mai befindet sich das Deutsche Reich am Ende des Zweiten Weltkriegs. Doch zuvor setzt die amerikanische Militärregierung, am 4. Mai Konrad Adenauer als Oberbürgermeister von Köln ein. Adenauer, der bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten bereits in diesem Amt tätig war, gilt als politisch unbelastet. Nach anfänglichem Zögern nimmt er die Verantwortung an, um in dieser schwierigen Übergangszeit eine stabile Verwaltung aufzubauen. Noch am selben Tag kapitulieren die deutschen Truppen in Dänemark, den Niederlanden und Nordwestdeutschland, was die Heeresführer schließlich am 7. Mai in Reims (Frankreich) zur bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht zwingt. In Anwesenheit der Westalliierten unterzeichnet Generaloberst Alfred Jodl die Kapitulation. Sie tritt am 8. Mai um 23:00 Uhr in Kraft. Auf Verlangen der Sowjetunion wird die Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde in der Nacht zum 9. Mai im sowjetischen Hauptquartier in Berlin- Karlshorst durch den Chef des Oberkommandos des Heeres, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, wiederholt. Der Zweite Weltkrieg ist offiziell beendet.

In Brühl, das bereits zwei Monate zuvor durch den Einmarsch der Amerikaner befreit worden war, zeigen sich die ersten Zeichen des Wiederaufbaus. Die Kriegsfolgen, vor allem die Zerstörungen an Straßen und Gebäuden, sind zwar noch deutlich sichtbar, aber die Brühler beginnen bereits mit den Reparaturarbeiten und dem Aufbau einer neuen Stadtverwaltung. Zudem kehren viele Evakuierte und Flüchtlinge zurück, darunter auch die Einsatzkräfte der Brühler Feuerwehr. Ein bemerkenswerter Fortschritt ist die Wiederinbetriebnahme der Vorgebirgsbahn am 22. Mai, die nach einer oberflächlichen Instandsetzung der Schieneninfrastruktur zwischen Köln (Gottesweg) und Brühl (Schwadorf) wieder für den öffentlichen Personennahverkehr freigegeben wird. Ein weiterer Schritt in Richtung Normalität ist die Fronleichnamsprozession am 31. Mai, die nach fünf Jahren erstmals wieder stattfindet. Die Brühler Bevölkerung nimmt in großer Zahl daran teil. So nimmt das gesellschaftliche und kirchliche Leben in der unsicheren Nachkriegszeit langsam wieder Formen an, die den Menschen Hoffnung und Halt für die Zukunft geben. Dennoch sind die verheerenden Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges für die Brühler Bevölkerung noch lange spürbar: 1941 lebten hier noch 24.060 Menschen, vier Jahre später, 1945, ist die Einwohnerzahl auf nur noch 17.800 Menschen gesunken.
Die verheerende Bilanz des Zweiten Weltkriegs für Brühl: 905 gefallene Brühler Soldaten sowie 340 Zivilisten, die bei Luftangriffen ums Leben kamen – besonders verlustreich waren die Bombenangriffe am 28. Dezember 1944 und am 4. März 1945. Weitere 13 Menschen sterben durch Artilleriebeschluss in den Tagen vor dem Einmarsch der Amerikaner am 7. März 1945. Darüber hinaus werden 153 Personen gerichtlich für tot erklärt, so dass Brühl insgesamt 1.411 Tote zu beklagen hat. Auch die Zahl der Verwundeten ist hoch, und bis März 1955 gelten außerdem noch 630 Personen als vermisst – viele von ihnen kehren nicht zurück.

Die Nachkriegssituation in Deutschland ab Mai 1945

Der Zweite Weltkrieg, der von 1939 bis 1945 dauert, ist der verheerendste Konflikt in der Geschichte der Menschheit. Ausgelöst durch den deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 auf Befehl des Diktators Adolf Hitler, weitet sich der Krieg letztlich zu einem globalen Konflikt aus, an dem zum Schluss mehr als 100 Nationen und über 100 Millionen Menschen beteiligt sind. Hitlers aggressive Expansionspolitik und sein Streben nach einer rassistisch geprägten Weltordnung führen zur Errichtung einer nationalsozialistischen Schreckensherrschaft, die unvorstellbares Leid über Europa bringt. Die nationalsozialistische Ideologie, die vor allem auf der Vernichtung "unerwünschter" Bevölkerungsgruppen beruht, führt zu Millionen von Toten, sowohl durch direkte Kriegshandlungen als auch durch systematischen Massenmord. Etwa 60 Millionen Menschen verlieren ihr Leben, darunter sechs Millionen Juden, die in den Konzentrationslagern ermordet werden. Die Gräueltaten in Lagern wie Auschwitz, Treblinka und Sobibor sind beispiellose Verbrechen gegen die Menschlichkeit und auch Hunderttausende Sinti und Roma, politisch und weltanschaulich Andersdenkende, Menschen mit Behinderungen oder Krankheiten, Homosexuelle und andere Minderheiten werden hier durch SS-Angehörige gefoltert und getötet. Weitere Millionen Menschen sterben durch die Brutalität des Krieges, durch Vertreibung und Zwangsarbeit, und die überlebenden Kriegsgefangenen kehren zum Teil erst viele Jahre später, und oft schwer traumatisiert, in ihre Heimat zurück. Auch die Kriegszerstörungen sind enorm: Städte wie Berlin, London, Warschau und Stalingrad (heute: Wolgograd) werden durch Luftangriffe und Bodenkämpfe fast vollständig zerstört, die Infrastruktur vieler betroffener Länder liegt in Trümmern.

Mit der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 endet der Krieg in Europa. Deutschland wird in vier Besatzungszonen aufgeteilt: eine amerikanische, eine britische, eine französische und eine sowjetische. Diese Teilung führt in den folgenden Jahren zu tiefgreifenden politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die schließlich zur Gründung der beiden deutschen Staaten - der Bundesrepublik Deutschland im Westen und der Deutschen Demokratischen Republik im Osten - führen. Die Nachkriegszeit ist auch von anderen enormen Herausforderungen geprägt: Der Wiederaufbau des Landes, die Entnazifizierung der deutschen Bevölkerung und die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen stehen dabei im Fokus, während Europa gleichzeitig schon in den Kalten Krieg zwischen Ost- und Westmächten hineingezogen wird.


Zeitreise durch Brühler Geschichte

Fronleichnam in den 1930er Jahren / Fotoarchiv Neff

Das Stadtarchiv Brühl hütet viele wertvolle und zum Teil noch unentdeckte "Schätze" in Form von zum Beispiel historischen Akten, Fotos, Karten, Plänen, Broschüren und Plakaten. Wir laden Sie mit dieser kleinen Zeitreise herzlich ein, einen Blick in unsere vielfältigen Bestände zu werfen.

Pressestimmen 1973 und Brühler Momentaufnahmen aus vergangenen Tagen

Pressestimmen vor 50 Jahren

Welche Ereignisse bewegten die Brühler Gesellschaft vor fünf Jahrzehnten? Eine Zusammenstellung ausgewählter Artikel gewährt einen Rückblick auf teils alltägliche, aber auch ungewöhnliche Ereignisse. So sorgten die über 300 Zentner Wurfmaterial, welche 1973 beim Karnevalszug in der Brühler Innenstadt geworfen wurden, für so manche leuchtenden Kinderaugen und eine lang verschollene Mitgliedsliste der St. Sebastianus-Schützen aus dem Jahr 1671 für ein erstauntes Aufhorchen.

Und auch damals waren Kölsch-, Strom- und Benzinpreise Thema. Weitere Schlaglichter sind 1973 die gestärkten Städtepartnerschaften mit Leamington Spa und Sceaux.

Download: Pressestimmen vor 50 Jahren
(Seite 1, 3, 4, 5, 6 und 8)


Brühler Momentaufnahmen aus vergangenen Tagen

Historische Impressionen aus der umfangreichen Bildersammlung des Stadtarchivs veranschaulichen in einer freien Zusammenstellung das Leben aus vergangenen Zeiten. Viele Brühlerinnen und Brühler können sich vielleicht noch an eines der zahlreichen Schlaglichter der Stadtentwicklung erinnern: die Medienzukunft in Brühl-Heide, der erste Spatenstich fürs Karlsbad, oder das Richtfest des Balthasar-Neumann-Platzes.

Sportlich und musikalisch wird es bei einem kleinen verbildlichten Exkurs in das facettenreiche Vereinsleben der Brühlerinnen und Brühler. Das Stadtarchiv Brühl wünschen viel Freude beim Betrachten!

Download: Brühler Momentaufnahmen aus vergangenen Tagen
(Seite 2 und 7)


Die Stadtgeschichte und Stadtentwicklung Brühls ist so umfangreich und in einer Fülle an historischen Quellen dargestellt, dass es bei diesem kleinen Rückblick in die Vergangenheit Brühls immer nur möglich ist, einen Teil dieser zu beleuchten. Sollten wir mit der Ausstellung Ihr Interesse geweckt haben, sind Sie herzlich eingeladen, einen Blick in unsere zahlreichen Recherchequellen zu werfen – es lohnt sich!

Pressestimmen von 1971 (unter anderem: Besuch von Max Ernst)

Welche Ereignisse bewegten Brühl vor fünf Jahrzehnten? Eine Zusammenstellung ausgewählter Artikel gewährt einen Rückblick auf teils alltägliche aber auch ungewöhnliche Ereignisse. So sorgte 1971 der Besuch von Max Ernst in seiner Geburtsstadt für große Begeisterung, die Arbeitslosenquote betrug nur 0,4 Prozent und eine Preiserhöhung auf 60 Pfennig pro Glas Kölsch wurde als bittere Kunde veröffentlicht. Die Stadtbücherei, die ihr Domizil an der Carl-Schurz-Straße bezog und das "städtische Ballhaus" Belvedere, das abgerissen wurde, sind weitere Schlaglichter in dem ereignisreichen Jahre 1971.

Brühler Zeitung aus den Jahren 1920 und 1921

Interessante und auch ungewöhnliche Artikel aus den Jahren 1920 und 1921 der "Brühler Zeitung", die vor Ort erschien. Diese unikale Quelle ist fast durchgängig von 1916 bis 1940 in Form von Zeitungsbänden im Stadtarchiv vorhanden und eine wahre Fundgrube.

Neben interessanten lokalen und international relevanten Zeitungsartikeln finden sich zahlreiche historische und teils aufwendig illustrierte Werbeanzeigen von ortsansässigen Geschäften. Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, sind Sie herzlich eingeladen, einen Blick in die originalen Zeitungsbände zu werfen – es lohnt sich!

Brühl in den 1930er Jahren, vor dem Krieg, 1945 und 2005

Oft wirken Fassaden von Gebäuden, als ob sie immer unverändert gewesen wären. Ihre mitunter vom Schicksal geprägte Geschichte wissen sie nicht selten geschickt zu verbergen. Die Ausstellung "Zerstört – Gerettet – Neugeschaffen" aus dem Jahr 2005 zeigte unter anderem Gebäude in verschiedenen Zeitabschnitten (vor dem zweiten Weltkrieg, 1945 und 2005) und gewährte so Einblicke in die Geschichte.

Impressionen aus dem Archiv des Fotografen Fritz Neff, der das Brühler Leben über Jahrzehnte dokumentiert hat und viele besondere Momente im Bild festgehalten hat. 

Historische Impressionen aus der umfangreichen Bildersammlung des Stadtarchivs veranschaulichen in einer freien Zusammenstellung das Leben aus vergangenen Zeiten. Viele Brühlerinnen und Brühler können sich vielleicht noch daran erinnern, dass in ihrem Ort in industriellem Maßstab Badewannen hergestellt wurden oder der Motocross-Sport sich großer Beliebtheit erfreute. Darüber hinaus zeigen verschiedene Fotos den Besuch prominenter Staatsgäste in Brühl zu den unterschiedlichsten Anlässen. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Betrachten!


Museum für Alltagsgeschichte &
Brühler Keramikmuseum

Museum für Alltagsgeschichte (c) NR

Das Museum für Alltagsgeschichte zeigt das Leben jener Menschen, die im Schatten von Schloss Augustusburg lebten und arbeiteten - ihr tägliches Brot, historische Handwerke, Riten und Gebräuche. Mehr

Brühler Keramikmuseum

Vom 7. Jahrhundert bis zum großen Stadtbrand 1530 existieren im Brühler Raum zahlreiche Töpferwerkstätten, die Nutzgeschirre für sämtliche europäischen Märkte schufen. Eine Zusammenstellung zeigt das Brühler KeramikmuseumMehr


Freie Geschichtsforschung & -vermittlung

IG Altes Brühl findet Foto von Arbeitern des Bergwerks Maria Glück

Brühls lange Stadtgeschichte birgt auch heute noch wahre Schätze. Neben den Mitarbeiter/Innen des Stadtarchivs sind es auch engagierte Heimatforscher und Historiker, die diese Quellen erschließen und  für die Öffentlichkeit aufbereiten. 

Brühler Heimatbund

Im 1948 zunächst als "Arbeitsgemeinschaft für Heimatschutz" gegründeten und 1951 umbenannten "Brühler Heimatbund" finden Brühl-Interessierte ein Forum zum Austausch über stadtgeschichtliche Themen, aber auch einen Ort der Begegnung und des dgesellschaftlichen Miteinanders. Der Brühler Heimatbund ist Herausgeber der vierteljährlich erscheinenden "Brühler Heimatblätter", die auch online verfügbar sind. Mehr

IG Altes Brühl

Die Initiatoren der Internetseite "Altes Brühl - Bilder unserer Stadt", Heinz-Peter Kelter und Mario Außem, haben es sich zusammen mit einer ständig wachsenden Gruppe von Interessierten zur Aufgabe gemacht, historische Bilder von Brühl zu sammeln und der Öffentlichkeit im Internet zu präsentieren. Ziel der Heimatforscher ist es, möglichst vielen Menschen die spannende Geschichte der Stadt über ein modernes Medium zugänglich zu machen. Neben Bildern und Filmen, die von den Initiatoren digitalisiert werden, gibt es Hintergrundgeschichten und Rückmeldungen von begeisterten Besuchern der Website. Mehr

Die Brühler Stadtführerinnen

Brühls Stadtgeschichte lässt sich an vielen Bauwerken und Orten Brühls erleben. Die Stadterlebnisführungen vermitteln lebendige Eindrücke. Mehr 


Portal: Gedenkstätten und Erinnerungsorte

Das neue Portal "Gedenkstätten und Erinnerungsorte für die Verfolgten und Opfer der NS-Zeit im Rhein-Erft-Kreis" des Vereins ASH-Sprungbrett e.V. (Aktionsbündnis für Demokratiestärkung und Antirassismus) bündelt Orte im Rhein-Erft-Kreis, wo auf verschiedene Weise an Menschen erinnert wird, die zwischen 1933 und 1945 von nationalsozialistischen Zwangsmaßnahmen betroffen sowie von Verfolgung und Ermordung bedroht waren.

Zum Portal der Gedenkstätten und Erinnerungsorte

Mitmachen willkommen: Wer in der noch im Aufbau befindlichen Datenbank eine Gedenkstätte oder einen Erinnerungsort vermisst, kann dem Projektträger Aktionsbündnis für Demokratiestärkung und Antirassismus (a.d.a.) gerne Standort, Beschreibung und/oder Foto schicken.

Zu den Beteiligungsmöglichkeiten

Stadt Brühl

Uhlstraße 3

50321 Brühl

telefon:02232 79-0

fax:02232 48051