Folgende Maßnahmen wurden aufgrund der Aufgabenstellung der Stadt Brühl entsprechend der Planung des Büros Dr.-Ing. Fischer Consult GmbH und der beteiligten Fachplaner durch die Firma STRABAG Sportstätten GmbH umgesetzt:
1. Rückbau der Tribünenanlagen auf 3.000 Steh-/Sitzstufenplätze
Die Zuschaueranlage war mit rund 8.000 Stehstufen deutlich überdimensioniert, sodass ein Rückbau auf etwa 3.000 Plätze erfolgte. Insbesondere jedoch erforderten Setzungserscheinungen sowie Schieflagen der Stufen entsprechende Sanierungsmaßnahmen, um Unfallgefahren auszuschließen. Die neue Zuschaueranlage sieht circa 40 Zentimeter hohe Blockstufen vor, die sowohl als Sitz- wie auch als Stehplätze genutzt werden können. Auf der Haupttribüne sowie auf der Gegenseite wurden daher acht bzw. fünf Blockstufenreihen eingebaut. Im mittleren Bereich der Haupttribüne ermöglicht eine Öffnung den Zugang zum Sportheim in der Form eines "Marathontors". In der Nordkurve wurden die Stufenanlagen komplett zurückgebaut und durch einen Wall mit Rasenbepflanzung ersetzt.
2. Sanierung des Rasenplatzes
Der Rasenplatz war teilweise sehr wellig und wies Senken und Buckel auf. Die Unebenheiten erforderten eine komplette Sanierung. Der Einbau einer Drainage und einer Versenkberegnungsanlage wurde in die Maßnahme miteinbezogen.
3. Errichtung einer Flutlichtanlage auf dem Rasenplatz
Aufgrund nahezu witterungsunabhängiger Nutzungsmöglichkeiten der neu entstanden Kunststofflaufbahn ist mit einer erhöhten Nachfrage dieser Anlage zu rechnen. Eine optimale Auslastung kann hier jedoch nur bei fachgerechtem Betrieb einer Flutlichtanlage erreicht werden. Unter Beachtung der Auflagen des Denkmalschutzes (Höhe, Lage der Masten, Beleuchtungsstärke) wurde daher eine Flutlichtanlage mit einer mittleren Ausleuchtung von 200 LUX an 18 Meter Masten errichtet.
4. Sanierung der Laufbahn sowie der Leichtathletiksegmente (als Kunststoffanlage Kampfbahn Typ B)
Die sechs Rundlaufbahnen, die sieben 110 Meter langen Hürdenbahnen sowie die beiden Segmente hinter den Toren wurden in Kunststoff neu erstellt. Erneuert wurden ebenfalls die beiden Weitsprunganlagen mit jeweils drei Anlaufbahnen und Weitsprunggruben.
In die Segmente integriert wurden: der Wassergraben für Hindernislauf, eine Stabhochsprunganlage (vorgerichtet), zwei Hochsprunganlagen, je eine Anlage für Diskus- und Hammerwurf sowie eine Anlaufbahn für den Speerwurf.
Zwischen Laufbahn und Kunstrasenplatz entstanden zwei Kugelstoßanlagen als Trainingsanlagen. Damit liegen ideale Voraussetzungen zur Ausübung aller leichtathletischen Disziplinen vor. Das Südsegment erhielt darüber hinaus eine Volleyball-Linierung, womit zusätzlich eine Möglichkeit für den Übungsbetrieb dieser Ballsportart geschaffen wurde.
5. Umwandlung des Tennenplatzes in ein Kunstrasenfeld
Der vorhandene Tennenplatz wurde in einen mit Sand-Gummi-Granulat verfüllten Kunstrasenplatz umgewandelt. Unter Berücksichtigung der Mindestmaße (DIN-konform und wettkampftauglich) wird das derzeitige Kleinspielfeld erhalten. Die Nettospielfeldgröße für den Tennenplatz beträgt 90 mal 65 Meter.
Darüber hinaus wurde die vorhandene Flutlichtanlage erneuert und die auf der Südseite vorhandenen Stehstufen als kleine Tribüne mit circa 250 Stehplätzen ausgebaut.
6. Errichtung eines unterirdischen Sportlerheims mit sechs Umkleideräumen und einem oberirdisch angeordneten Aufenthaltsraum als Glaspavillon
Die Errichtung des Sportheimes im südwestlichen Bereich des Stadions darf aufgrund denkmalpflegerischer Vorgaben nur zu geringen Teilen oberflächlich in Erscheinung treten. Diese Bedingung wird dadurch erfüllt, dass circa 75 Prozent des Gebäudevolumens unterirdisch im Bereich der Wallanlage angeordnet wurde.
Das zweigeschossige Sportlerheim verfügt auf Untergeschossebene über einen direkten Zugang zum Sportplatz und besteht aus:
- 1 Platzwartraum
- 2 Schiedsrichterräumen
- 6 Sammelumkleideräumen
- 3 Duschräumen mit vorgelagertem Waschraum mit WC
- 2 Sportler-WCs für Damen und Herren
- 2 barrierefreie WCs im EG und UG
- 1 Technikraum
- 1 Abstellputzmittelraum
Die Sammelumkleiden sind so angeordnet, dass jeweils zwei Umkleideräume und ein Duschwaschraum direkt einander zugeordnet sind. Die Raumanordnung ermöglicht gleichzeitig eine einseitige Zuordnung bzw. ein Separieren der Umkleiden für den Schulsport. Um sowohl dem Schul- als auch dem Vereinssport nahezu ideale Voraussetzungen bieten zu können – insbesondere bei zeitgleicher Nutzung durch mehrere Klassen / Vereinsgruppen – wird das Sportheim mit sechs Umkleideräumen ausgestattet.
Über eine Innentreppe ist die obere Ebene zu erreichen, die aus einem großen Aufenthaltsraum mit angeschlossener Teeküche und einer Richtung Sportplatz gelegene Außenterrasse besteht.
7. WC-Gebäude
Für die Errichtung der Besucher-WCs mit einem dritten Behinderten-WC wurde ein kleines separates Gebäude im Eingangsbereich angeordnet. Hierdurch ergibt sich eine optimale Flexibilität in der Nutzung, die sowohl Sportveranstaltungen als auch Märkten, Festen oder anderweitigen Sonderveranstaltungen gerecht wird. Die WC-Anlage ist auf circa 800 Personen ausgelegt und entspricht damit den Erfordernissen des Sportbetriebes.
8. Erneuerung des Kleinspielfeldes
Das Kleinspielfeld neben dem derzeitigen Tennenplatz besitzt einen Kunststoffbelag mit Spritzbeschichtung, die deutliche Beschädigungen aufgewiesen hat. Dieser Platz wurde grundsaniert, die Markierungen für Handball und Basketball erneuert und zusätzlich wurden auf der dem Kunstrasenplatz zugewandten Seite drei Anlaufbahnen für eine neu errichtete zusätzliche Sprunggrube für den Schulsport liniert.
9. Neues Kleinspielfeld
Hinter dem neuen Kunstrasenplatz an der Westseite wurde ein neues Kleinspielfeld mit Kunstrasenbelag in einer Größe von 15 mal 25 Metern angelegt. Dieses Spielfeld kann insbesondere von den Jugendmannschaften (Bambini, F-Jugend) zu Trainingszwecken und zum Torwarttraining genutzt werden.
10. Drainage
Beide Plätze wurden mit einem neuen Drainagesystem ausgestattet, um anfallendes Niederschlagswasser sicher zu entsorgen. Die Drainage wurde so dimensioniert, dass das anfallende Oberflächenwasser der Sportflächen und der umliegenden versiegelten Flächen wie Wege, Tribüne, Terrasse und Sportlerheim schnell aufgenommen wird.
Über einen Sandfang und einen Pumpschacht wird das Drainagewasser in den Wallgraben abgeleitet. In Vorgesprächen mit der Unteren Wasserbehörde und dem Abwasserwerk der Stadt Brühl wurden Versickerung und Einleitung in das vorhandene Regenklärbecken geprüft und verworfen. Das anfallende Drainagewasser wird nun über ein Pumpwerk in den Wallgraben eingeleitet.
11. Denkmalschutz
Die im Gutachten dargestellten Modernisierungsmaßnahmen wurden mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt. Vorgaben wurden u. a. zum Rückbau der Stufenanlagen, zur Errichtung des Sportlerheimes, zur Beschallung sowie zur vorgesehenen Flutlichtanlage auf dem Rasenplatz erteilt.
12. Parkplätze
Mit dem Parkhaus der Stadtwerke (288 Stellplätze) sowie der Giesler Galerie (531 Stellplätze) stehen in unmittelbarer Nähe zum Schlossparkstadion Parkgelegenheiten in ausreichender Menge zur Verfügung.